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07.06.2021

Wie die Netzbetreiber die Sonnenfinsternis in den Griff bekommen wollen

Am 10. Juni wird es in Deutschland und Nordeuropa eine Sonnenfinsternis geben. Mit den Folgen für die Stromversorgung beschäftigt sich der Übertragungsnetzbetreiber Amprion.
Die größte Bedeckung bei der ersten partiellen Sonnenfinsternis seit 2015 wird es mit 20 % im Norden Deutschlands geben. Im Süden sind es in dem Zeitraum zwischen 11.20 und 13.40 Uhr nur rund 2,5 %.
Da in dieser Zeit weniger Strom durch Solaranlagen erzeugt wird, müssen sich die Netz- und Kraftwerksbetreiber um Ersatz kümmern. Das Problem: Im Vergleich zu 2015 gibt es heute erheblich mehr Photovoltaik-Anlagen, die ins Netz einspeisen. Allerdings fällt die Abdeckung der Sonne durch den Mond diesmal deutlich geringer aus.
Nach Angaben von Amprion haben sich die Übertragungsnetzbetreiber schon seit Monaten intensiv auf das Naturereignis vorbereitet.Ihren Berechnungen zufolge wird die Einspeiseleistung um rund 4.200 MW absinken. Allerdings müsse nicht alles ausgeglichen werden: Es bleibe eine Leistung von 1.000 MW, auf deren Ausfall man sich vorbereite. Dazu schreiben die Netzbetreiber zusätzlich 500 MW Sekundärregelleistung aus, mit der sie die Einspeisung erhöhen können, sowie 500 MW Sekundärregelleistung, mit der sie die Einspeisung absenken können. Darüber hinaus 500 MW Minutenreserve, mit der sie die Einspeisung – falls notwendig – ebenfalls steigern lässt.
Zu den Vorbereitungen gehörten auch Absprachen mit den Prognoseanbietern für Solaranlagen. Möglicherweise, so heißt es, gebe es aber trotzdem noch Prognosetools, die das seltene Ereignis nicht programmiert haben. Während der Sonnenfinsternis, so erklärte Amprion, werden die Systemführungen der Übertragungsnetzbetreiber im ständigen Austausch stehen und abgestimmt Maßnahmen für den Ausgleich der Erzeugung ergreifen. Die Schichten in den Schaltwarten sollen dafür verstärkt werden.



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